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Pressemitteilung

ÖDP strebt großes Bündnis für Artenschutz an

Auftaktveranstaltung zum Volksbegehren „Rettet die Bienen!“ in Weilheim

Werben für das Artenschutz-Volksbegehren (v.l.): Agnes Edenhofer, Thomas Prudlo, Dr. Maiken Winter und Rolf Beuting.

Werben für das Artenschutz-Volksbegehren (v.l.): Agnes Edenhofer, Thomas Prudlo, Dr. Maiken Winter und Rolf Beuting.

Weilheim/GAP. – „Das Volksbegehren hat drei Kernziele: die Artenvielfalt, die Schönheit Bayerns und die bäuerliche Landwirtschaft.“ Thomas Prudlo, Münchner ÖDP-Stadtvorsitzender und Initiator des erfolgreichen Bürgerbegehrens „Raus aus der Steinkohle“, stellte auf Einladung der ÖDP-Kreisverbände Weilheim-Schongau und Garmisch-Partenkirchen das kürzlich gestartete bayernweite Artenschutz-Volksbegehren „Rettet die Bienen!“ vor. Ihm zur Seite stand die Raistinger Biologin und Volksbegehren-Fachsprecherin Dr. Maiken Winter.

Bereits 90.000 Unterschriftenlisten im Umlauf

„Einen so hohen Zulauf wie bei diesem Volksbegehren habe ich noch nie erlebt – innerhalb von vier Wochen waren unsere 90.000 Unterschriftenlisten vergriffen.“ 150.000 Listen würden derzeit nachgedruckt, bereits 70 Organisationen und Vereine unterstützten die Initiative, so Prudlo. Bündnispartner sind u.a. AbL, Imkerverbände, Bayern-SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Bioland-Landesverband Bayern und viele mehr. „Wir streben ein großes Bündnis an.“

Bis zum September will man nicht nur die erforderlichen 25.000 Unterschriften sammeln, die für die Zulassung eines Volksbegehrens notwendig sind: Vielmehr peile man 250.000 Unterschriften an, um ein eindrucksvolles Signal zu setzen – das wären mehr als bei jedem bisherigen Volksbegehren in der bayerischen Geschichte.

„Wir befinden uns im sechsten Massensterben“

Wie dramatisch das Artensterben voranschreitet, verdeutlichte die Ornithologin Dr. Maiken Winter anhand verschiedener aktueller Zahlen. Demnach hat die Masse an Fluginsekten innerhalb von 27 Jahren in Teilen Deutschlands um über 75% abgenommen, wie eine im Jahr 2017 veröffentlichte Studie belegt. Seit 1965 ist die Zahl der Vögel in Deutschland um ca. 65% zurückgegangen, über 50% der Bienen-Arten stehen auf der Roten Liste. „Die Aussterberate ist derzeit, geschichtlich gesehen, extrem hoch. Wir befinden uns im sechsten Massensterben.“ Das letzte Massensterben fand vor 65 Millionen Jahren statt, als die Dinosaurier und mit ihnen etwa 70 Prozent aller Arten ausstarben. „Die Wissenschaft spricht heute in sehr klaren, drastischen Worten vom Artensterben“, so Winter.

Volksbegehren – die letzte Chance?

Von den in Deutschland lebenden rund 48.000 Arten seien etwa 33.000 Insekten, 9.500 Pflanzen und gut 300 Vögel. So schlimm die Lage auch sei – „Rettung ist noch möglich“. Viele Arten seien noch vorhanden, wenn auch in reduzierter Zahl, machte Winter deutlich. Das von der ÖDP initiierte Volksbegehren setze vor allem auf die Schaffung von Biotop-Verbünden, mehr Blühwiesen, eine auf Naturkreisläufe und Artenschutz ausgerichtete Ausbildung junger Landwirte und den Ausstieg aus der „Turbo-Landwirtschaft“; so seien staatliche Agrar- und Forstflächen in absehbarer Zeit auf ökologische Bewirtschaftung umzustellen. „Es wäre ein riesiges Signal, wenn Bayern die Landwirtschaft umbaut“, so Thomas Prudlo.

Für Bayerns Bürgerinnen und Bürger ist das Volksbegehren die einzige Möglichkeit, direkt in die Gesetzgebung einzugreifen und das bayerische Naturschutzgesetz zu ändern. Die Vorsitzenden der ÖDP-Kreisverbände Weilheim-Schongau und Garmisch-Partenkirchen, die Biobäuerin und Kreisrätin Agnes Edenhofer sowie der Murnauer Bürgermeister Rolf Beuting, kündigten für die nächsten Monate eine Vielzahl von Infoständen an und riefen zur Unterstützung des Volksbegehrens auf.

Mehr zum Volksbegehren:
www.volksbegehren-artenvielfalt.de

Sympathischer Hingucker: Das "Bienenrettungsmobil" APE begleitet das Volksbegehren auch im Oberland.

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Das APE-Mobil - hier auf dem Weg nach Weilheim - konfrontiert bereits mit dem Thema des Volksbegehrens.

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